Visuelle Kommunikation ist im Social Web Pflicht geworden.
Vor allem Blogs brauchen passende „News Images“, um die Sichtbarkeit in Social Media zu stärken und die Klickraten zu steigern.
Aber woher die Bilder nehmen? Wie sichere ich dabei ein einheitliches Erscheinungsbild? Und was tun, wenn ich kein passendes Bild finde?
In letzter Zeit werde ich erstaunlich oft auf meine Lösung hier im Blog angesprochen, daher möchte ich erklären, wie es dazu kam und wie du für dich deine eigene Lösung entwickeln kannst. Ich sag’s gleich vorweg: es gibt wahrscheinlich keine optimale Lösung. Ich selbst bin nahe dran, aber fahre wie du gleich siehst noch mehrgleisig ;-)
Die größte Schwierigkeit liegt im Bildformat, da für jede Plattform und fast jede Art der Darstellung andere Maße optimal sind. Auf die möglichen Größen möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen, ihr könnt sie für die beliebtesten Netzwerke in dieser Infografik nachschauen.
Generell können wir festhalten, dass die beste Lösung hinsichtlich des Formats das Quadrat ist, denn es passt perfekt in
- die Link-Vorschau bei Facebook
- reguläre (d.h. einspaltiger) Beiträge bei Facebook
- die Google+ Link-Vorschau
- Google+ Bild-Beiträge
- Twitter Cards Previews
- Twitter Bild-Tweets
- Pins auf Pinterest (und bei Instagram wohl auch)
In hervorgehobenen Beiträgen bei Facebook und Google+, die über die volle Breite gehen, habe ich quadratische Bilder bisher noch nicht gesehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie dann ohnehin viel zu viel Platz wegnehmen und so penetrant wären, sodass sie sowohl inhaltlich als auch gestalterisch zu 100% überzeugen müssten.
Die Frage ist aber nicht, wo wir unseren Content visuell präsentieren wollen, sondern welche Prioritäten wir den einzelnen Plattformen zuweisen.
Prioritäten im Social Web
Die meisten (eigenen) Inhalte veröffentliche ich in meinem Blog, also hat dieser logischerweise die höchste Priorität. Hier landen alle Leser, egal welcher Plattform der Traffic entstammt. Daraus folgt, dass meine Bilder zum Blog-Layout passen müssen.
Mein Ziel ist es, Lesern auf einen Blick zu vermitteln, worum es in einem Beitrag geht.
Das Icon dient als visuelle Einordnungshilfe beim ersten Blick, der Titel und die zweite Überschrift beschreiben den zu erwartenden Inhalt. Das „t“ dazwischen steht, wär hätt’s gedacht, steht für toushenne und dient dezent dem Branding.
Zusätzlich kann ich noch mit Farben arbeiten, um mehr oder weniger Gewicht, d.h. Aufmerksamkeit, in meine Bilder zu legen (wobei das wahrscheinlich nicht jeder kann, vor allem nicht in Corporate Blogs).
Die zweithöchste Priorität haben bei mir Twitter und Google+. Ich möchte meinen Followern dort einen Vorgeschmack auf meine Inhalte geben und ihnen direkt signalisieren, dass der geteilte Link zu meinem Blog führt (wo wir wieder beim Thema Branding sind).
Bilder bei Twitter
Da Twitter mein erstes Netzwerk war und der meiste Social Traffic noch immer darüber kommt, war die Anzeige meiner Blog-Beiträge in Bild-Tweets ausschlagend für mein Design:
Tipps für Blogger: Inspirationsquellen und Ideen für neue #Blog-Artikel http://t.co/aMPSEuHDVt pic.twitter.com/NuX7phvMm4
— Robert Weller (@toushenne) 7. Dezember 2013
Das längliche Format nutzt die Breite des Twitter-Streams optimal aus und bleibt dennoch klein genug, um nicht zu stören.
Warum Bild-Tweets überhaupt sinnvoll sind (zumindest in Maßen) erklärt dir Belle Beth Cooper sehr ausführlich im Buffer-Blog. Meine bisherigen Erfahrungen decken sich mit diesen Ergebnissen, ich sehe einen deutlichen Interaktionsanstieg bei Image Tweets.
Image Posts bei Google+
Nach Twitter liefert mir Google+ den meisten Social Traffic. Auch hier funktioniert das Format von oben ganz gut.
Da Google+ allerdings sehr viele gute Möglichkeiten bietet, Inhalte visuell darzustellen reicht mir das oft nicht aus, sodass ich einfach eine zweite Variante erstelle um gegen größere Formate anzustinken. Das sieht dann bspw. so aus:
Facebook Fotos
Dieses etwas größere Format eignet sich wiederum gut für Image-Beiträge bei Facebook (dritthöchste Priorität)…
… und es macht auch bei Pinterest was her.
Und damit habe ich die großen Plattformen schon sehr gut abgedeckt – eine Idee, zwei Formate.
An meine Grenzen stoße ich nur bei der quadratischen Link-Vorschau (Facebook und Google+) und bei der Twitter Card Preview. Meine Übergangslösung hierfür ist die Verwendung meines Blog-„Logos“ über Open Graph, um wenigstens einen Branding-Effekt zu gewährleisten. Da viele Follower jedoch meine eigenen Beiträge (sprich die mit Bild) teilen, finde ich das nicht weiter schlimm.
Nichtsdestotrotz grübel ich auch hier über eine bessere Lösung. Ich werde diesen Beitrag updaten, sobald ich was Passendes gefunden habe. ;-)
Recap: Visualisierung von Blog-Inhalten
- Prioritäten setzen – Wo wird das Bild integriert?
- Designkonformität zum Blog bewahren – Passt das Bild zu meinem Design?
- Aktives Branding – Haben die Bilder einen Wiedererkennungswert bzw. einen Hinweis auf den Ursprung?
- Im Zweifel Verschiedene Formate nutzen
- Weiterentwickeln und Testen, testen, testen ;-)
Wie du siehst, geht es bei der Visualisierung deiner Blog-Inhalte um verschiedene Aspekte:
- Branding
- Aufmerksamkeit in Social Media
- Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Wie bitte? SEO? Das haben wir ja noch gar nicht angesprochen!
Ups, mein Fehler…
Bilder wirken sich natürlich auch positiv auf die Sichtbarkeit in Suchmaschinen aus und generieren z.B. durch die Bildersuche zusätzlichen Traffic. Aber letztendlich ist die größere, d.h. wirksamere SEO-Komponente die Verbreitung in sozialen Netzwerken. Je attraktiver deine Beiträge dort sind, desto häufiger werden sie geteilt.
Probier’s aus! Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.
Randnotiz: Frank Katzer hat sich die Tage übrigens auch mit diesem Thema beschäftigt und stellt in seinem Blog ein Tool zur Gestaltung von Blog-Grafiken vor. Vielleicht hilft es dir ja dabei, meine Ideen umzusetzen.
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Robert ist Gründer von toushenne.de, Autor des Bestsellers „Content Design“ sowie Content Stratege bei der Unternehmensberatung konversionsKRAFT. Daneben lehrt er Content-Marketing an der FH JOANNEUM sowie Content Design an der ZHAW. Mit über zehn Jahren Erfahrung aus dem Agenturgeschäft, E-Commerce- & SaaS-Unternehmen sowie zahlreichen Freelance-Projekten mit führenden Marken wie Adobe, Bike24 und contentbird, entwickelt er wirksame Strategien für die Optimierung des Content ROI.