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Robert Weller
Content-Stratege, Buchautor und Dozent für Content Marketing.

Tipps für Texter: Wie du deinen Schreibstil verbesserst

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Content
Titelbild: Den Schreibstil verbessern

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„Sicherlich einer der inhaltlich wertvollsten Newsletter, die ich bisher erhalten habe.“

Andreas Hoffmann
Head of Marketing @ OmniCult

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Du bist Blogger und schreibst gerne, aber dir fehlen noch die richtigen Worte?

Vielleicht kennst du ja Ernest Hemingway. Seine Schreib-Tipps bilden eine gute Grundlage für deine Texte (mehr dazu später), aber du musst kein erfolgreicher Schriftsteller und Pulitzer-Preis-Gewinner sein, um Erfolg mit deinen Artikeln bzw. deinem Blog zu haben. Der Weg ist das Ziel und Schreiben ist wie ich finde ein stetiger Prozess der Verbesserung. Learning by Doing eben.

Ich selbst schreibe nun schon seit über drei Jahren und möchte meine bisherigen Erfahrungen mit dir teilen. Sei aber vorgewarnt, denn auch ich habe in dieser Zeit keine Non-Plus-Ultra-Formel für den perfekten Schreibstil finden können. DEN RICHTIGEN Schreibstil gibt es einfach nicht, jedoch einige Tipps, die das Lesen vereinfachen.


Wie eine Ewigkeit kommt es mir fast vor, als ich den Weg vom Hobby-Blogger zum Profi thematisiert habe. Ein Follower auf Twitter hat mich darauf angesprochen und nach mehr gefragt. Unter anderem interessiert ihn der „richtige“ Schreibstil. So soll es also sein, schließlich ist bald Weihnachten.  ;-)

 

 

Der „richtige“ Schreibstil

Ich schreibe „richtig“ hier überall in Anführungszeichen aus dem Grund, dass es diesbezüglich beim Schreiben eigentlich kein richtig oder falsch gibt. Zwar sind deine Leser wahrscheinlich hinsichtlich ihrer Interessen eine recht homogene Gruppe, aber ihre Persönlichkeiten und Vorlieben sind alle unterschiedlich. Jeder präferiert also einen anderen Schreibstil.

Ganz zu schweigen von neuen Lesern, die du bisher noch gar nicht kennst. Was gefällt ihnen?

Es ist wie mit dem Blog Design, dort ist die Wahrnehmung ebenfalls subjektiv. Dennoch gibt es bei beiden einige Grundlagen, deren Einhaltung vorteilhaft scheint sowie einige Best Practice Beispiele, die auf weitere effektive Muster schließen lassen. Beim Schreiben gilt:

  1. Schreibe generell nur, wenn du etwas zu sagen hast (manchmal braucht es eben einen Anstoß aus der Community)

  2. Schreibe so, dass jeder versteht was du meinst. Ich selbst habe mich an der Uni gegen die akademischen Schreibvorgaben gesträubt, weil kein Mensch so sprechen würde und es nicht gerade der Verständlichkeit dient. Mal ehrlich, was soll das? Nur um zu zeigen, dass wir „besser“ sind als andere? Pff…

  3. Schreibe möglichst kurze bzw. einfache Sätze mit wenigen Nebensätzen und keinen Verschachtelungen.

  4. Nutze Metaphern und deine Aussage zu verbildlichen und verwende Adjektive um deine Argumentation zu untermalen. Verben verhelfen deinem Text außerdem zu mehr Dynamik (ein sehr schönes Beispiel hierfür findest du bei Walter Epp).

  5. Verzichte auf Fachbegriffe oder erkläre sie. Abhängig vom Thema deines Blogs kann es schwer sein, auf bestimmte Fachbegriffe oder Abkürzungen zu verzichten (bestes Beispiel: SEO statt Suchmaschinenoptimierung), daher ist mein Tipp hierfür die Verwendung eines Glossars, indem du wichtige Begriffe erläutern kannst. Welche Vorteile diese Methode gleichzeitig bietet, beschreibe ich in diesem Artikel über interne Linkstruktur.

  6. Sprich die Sprache deiner Leser. Passe deinen Schreibstil der Sprache deiner Leser an, indem du bspw. Google Analytics nutzt, um dich zwischen zwei Synoymen zu entscheiden, typische Suchbegriffe herauszufinden.  

  7. Vermeide Verneinungen und passive Aussagen. „Peter schlägt Anton voll auf die Zwölf“ erzeugt zum Beispiel eine ganz andere Wirkung als „Peter wird von Anton geschlagen“. Bei ersterer Form ist der Leser gefühlt live dabei, es passiert jetzt, während letztere Form eher ein vergangenes Geschehnis dokumentiert.

    Ok, ich hab den ersten Satz noch weiter ausgeschmückt, aber genau darum geht es doch!

  8. Vermeide Wortwiederholungen innerhalb eines Satzes bzw. Absatzes.

  9. Vermeide Rechtschreibfehler, denn sie sind unnötig und können deinen Expertenstatus (sei es als Fachmann oder Ratgeber) schnell infrage stellen.

  10. Last but not least: Bleib bei der Wahrheit und sei authentisch. Lehn dich mit deinen Aussagen nicht zu weit aus dem Fenster und mach, wenn möglich, immer deutlich, dass es sich dabei um deine eigene Meinung handelt. Damit trennst du nicht nur Fact from Fiction, sondern regst gleichzeitig zur Diskussion an. Perfekt!

 

Noch mehr Tipps gefällig? Dann schau mal auf diesen Blogs vorbei:


Abwechslung hilft gegen Langeweile!

Die verschiedenen Arten von Artikeln (List Posts, Anleitungen, Rezensionen, Fallstudien, etc.) erfordern in der Regel auch einen unterschiedlichen Schreibstil. Nicht jeder Artikel eignet sich gut für einen Fließtext, für eine Geschichte, deren Spannungsbogen sich über den gesamten Text spannt. Manche Artikel, du merkst es vielleicht auch schon an diesem, haben eher einen Plauder- oder Diskussionston.

Die verfolgte Absicht bestimmt den Ton. Im Design folgt die Form der Funktion und so denke ich auch über das Schreiben.


Den „richtigen“ Schreibstil kannst nur du selbst erlernen. Schreib abwechslungsreich, aber behalte die grundlegende Struktur für deine Blog-Artikel bei, damit sich deine Leser orientieren und deine Artikel ggf. auch überfliegen können.


Übung macht den Meister. Gib nicht auf! ;-)


Mein Tipp: Schau in gewissen Abständen mal in deine Blog-Statistik und analysiere deine meistgelesenen und viel-geteilten Beiträge. Wie hast du dort geschrieben, welche Arten von Artikeln waren so beliebt? Nutze die Möglichkeiten, die dir gegeben sind, um zu lernen, denn nur dadurch wirst du besser! Wie ich schon an anderer Stelle sagte...

 

In diesem Sinne, viel Erfolg beim Bloggen. Ich freue mich wie immer über deine Rückmeldung und deine Erfahrungen beim Bloggen.

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Robert Weller

Robert ist Autor des Bestsellers „Content Design“ (Hanser Verlag), unabhängiger Content-Stratege und Gründer dieses Magazins (ehem. „toushenne.de“). Daneben lehrt er Content-Marketing an der FH JOANNEUM sowie Content Design an der ZHAW. Mit über zehn Jahren Erfahrung aus dem Agenturgeschäft, E-Commerce- & SaaS-Unternehmen sowie zahlreichen Freelance-Projekten mit führenden Marken wie Adobe, Bike24 und contentbird, entwickelt er wirksame Strategien für die Optimierung des Content ROI.

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